Mittwoch, 2. November 2016

Wanddeko

Seid wir in diese Wohnung gezogen sind, blieb die Wand hinter unserem Esstisch leer. Seit drei Jahren verspottet sie mich mit ihrer Nackheit. Mein Freund wurde selten müde mich freundlich darauf hinzuweisen, dass die Wand noch immer leer ist. Aber keine Sorge, ich habe etwas mit dem ich ihn gleichermaßen auf die Nerven gehe. ;)



Schritt 0: durchhalten

Du musst beenden was du anfängst! Ich ließ alles was ich für die Wand besorgt hatte möglichst ungünstig in meinem Arbeitszimmer liegen. Ziel war, dass es mir möglichst schnell auf die Nerven gehen würde. So würde ich erstens mein Projekt im Auge behalten und zweitens dieses möglichst zügig durchziehen. Es ist gar nicht so einfach dem Drang aufzuräumen zu widerstehen.

Schritt 1: entscheide dich für einen Stil

Wie immer habe ich Pinterest befragt um etwas Inspiration zu bekommen. Allerdings heißt es nicht, dass Dinge die mir gefallen auch meine bessere Hälfte ansprechen. Nachdem ich ihm zahllose Varianten und Ideen gezeigt hatte, gab er mehr oder weniger auf und ließ mich - mit seinen No-Gos im Hinterkopf - einfach machen.
Zusammengefasst hieß das: viele Bilderrahmen in verschiedenen Farben und Größen, keine Wandfarbe, keine Buchstaben, keine Bilder von Zitaten.
Da ich nicht besonders auf super bunte Rahmen stehe, habe ich beschlossen bei weiß, schwarz und Silber zu bleiben.
Wir waren in verschiedenen Geschäften und kauften was wir fanden. Um ehrlich zu sein war die Auswahl nicht ganz das, was ich mir erhofft hatte. Also haben wir uns für einige kleinere Rahmen entschieden. Außerdem sollte man bedenken, dass dies kein günstiges Unterfangen ist. Man kann aber natürlich auch klein anfangen und seine Galerie immer wieder erweitern. Übrigens seit wann gibt es keine runden weißen Rahmen, die nicht hässlich sind, mehr?
 

Schritt 2: Bilder aussuchen

Als nächstes müssen die Bilder für die Galerie ausgesucht werden. Das war ehrlich gesagt schwieriger als ich mir das vorgestellt hatte. Wir machen nie besonders viele Fotos. Im Nachhinein ärgere ich mich immer darüber, aber ich scheine nicht aus meinen Fehlern zu lernen. Im Endeffekt standen wir vor einer Mini-Auswahl an Bildern aus den letzten 9 (!) Jahren Beziehung und Freunde. Wir blödeln einfach viel zu gern rum. So schaffen wir es selten bis nie ein perfektes Instagram würdiges Foto unseres ach so interessanten Lebens zu schießen.
 
Meine Deko-Beraterin - aka. die Schwester meines Freundes - und ich entschieden uns dafür ausschließlich schwarz-weiß Fotos zu verwenden, was sich schnell als sehr trist herausstellte. Es ist eben nicht automatisch alles stilvoll was schwarz, weiß und Silber ist.
 
Kleiner Tipp am Rande: Versuche Fotos mit vielen Menschen darauf zu vermeiden. Das sieht vielleicht nett auf deinem Schreibtisch aus, oder wenn du den Rahmen in Händen hältst, aber sobald du ihn an die Wand hängst geht das Bild unter. Von weiter weg sieht man nicht was bzw. wer auf dem Foto zu sehen ist. Also als Faustregel gilt je mehr Personen auf einem Bild, desto größer sollte es sein, maximal zwei bis drei Gesichter bzw. Personen pro Bild sind genug.

Schritt3: Vorbereitung

Ich habe den Umriss jedes Rahmens auf Karton gezeichnet und ausgeschnitten. Man kann auch Papier oder was man sonst so findet verwenden. Wichtig ist, dass man quasi ein Negativ von jedem Rahmen hat, damit man das festgelegte Layout an der Wand planen kann.
 

Schritt 4: Layout

Ich habe verschiedene Anordnungsmöglichkeiten auf dem Fußboden ausprobiert bis ich mich für eine entscheiden konnte. Im Endeffekt muss es nur dir gefallen. Es kommt natürlich auch darauf an wie viele Bilder man aufhängen möchte und wie viel Platz man dafür hat.

 
 

 

Schritt 5: Planung

Es ist essenziell zu wissen wohin genau du die Bilder hängen möchtest, bevor du einen Nagel in die Wand haust. Wichtig ist zu wissen wo bzw. was die Mitte deiner Kreation sein soll. Ich habe kein Bild als Mittelpunkt, sondern meinen Esstisch. Du solltest außerdem darauf achten wie hoch du die Bilder maximal hängen möchtest, ob es noch weitere Möbelstücke gibt, die du berücksichtigen solltest und darauf, dass der Platz zwischen den einzelnen Bildern möglichst ähnlich ist. Ich habe außerdem die Kartonstücke beschriftet, damit ich im Nachhinein wusste wohin welches Bild gehört, da einige Bilder die gleiche Größe haben. Wie ich mich kenne hätte ich sie total durcheinander gebracht, um mich dann zu wundern was schief gelaufen ist.
 

 

Schritt 6: Fertig!

 
 
Ich muss zugeben, dass mein Werk nicht ganz die Pinterest Offenbarung ist, die ich mir erhofft hatte. Abgesehen davon, dass die Fotos von meiner Wohnung ansich nicht ganz so prickelnd sind. ;) ABER als ersten Versuch finde ich es ganz in Ordnung.
Die Wand und ich verstehen uns jetzt viel besser als vorher.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen